Ohrwürmer: Musical "Der Zauberer von Oz"
Sie waren noch eine Stunde nach ihrem Auftritt wie aufgezogen“, sagte Chorleiterin Pia Hempfling über ihre „Redwitzer Ohrwürmer“. Der Grund dafür lag klar auf der Hand. In einer guten Stunde hatten die 20 Kinder die Geschichte vom „Zauberer von OZ“ gesanglich in hervorragender Form auf die Bühne gebracht.
Schon allein das Bühnenbild in der Redwitzer Schulturnhalle hatte da Lust auf das Kommende gemacht. Auch die wunderschönen Kostüme, die die Kinder selbst kreiert hatten, trugen dazu bei.
"Redwitzer Ohrwürmer"-Konzert:Musikalische Reise durch „Oz“
Auf der Bühne zeigen die Jüngsten, was sie fleißig eingeübt haben.
Kinder verkleiden sich gerne und schlüpfen so in eine andere Rolle. „Das gefällt natürlich immer wieder“, erklärte Pia Hempfling. Da waren Strohmänner als Vogelscheuchen, Affen, Löwen, Mäuse und Hexen dabei und turnten vor der Bühne herum. Manchen war die Aufregung und das Lampenfieber anzumerken. Anderen der Wunsch, dass es endlich losgehen würde und vor allem die Vorfreude .
„Werden dazu überhaupt Zuschauer kommen?“, hatten sich die Kinder und die Verantwortlichen gefragt. Auf jeden Fall: 50 Kinder nahmen auf den vorderen Bänken Platz und rund 250 weitere Besucherinnen und Besucher dahinter – alle Bedenken beiseite.
"Redwitzer Ohrwürmer"-Konzert:Musikalische Reise durch „Oz“
Einige waren als die Hexen aus Oz verkleidet. Foto: Roland Dietz
In fast 30 Proben seit Januar hatte die Chorleiterin der Redwitzer Ohrwürmer Pia Hempfling mit ihren Kids für intensiv geprobt. Für den gesanglichen Part wurde sogar immer 15 Minuten Stimmbildung eingeflochten, wie bei einem Erwachsenenchor.
Die Suche nach Mut
In der folgenden Geschichte zeigten sie dann viel gesangliches und schauspielerisches Talent. Auch 120 Jahre nach dem Erscheinen der Geschichte hat diese nichts von ihrer sozialen Strahlkraft verloren. Die unzufriedenen Freundinnen Dorothy und Linda hatten auf dem Dachboden ein altes Buch gefunden.
Darin wurde von einem Zauberer, der alles gut machen und für ein schöneres leben sorgen kann, berichtet. Das dieser in einer Smaragdstadt lebt sprach dabei für sich. Wäre es nicht schön in diesem Land zu leben war ihre Frage, die ihr Hund Toto mit seinem Gebell unterstrich. Und dann umfasst das Buch durch die auftretenden Hexen ein besonderer Zauber. Durch einen Wirbelsturm fanden sie sich in einer anderen Welt die durch den Smaragdweg zum Ziel – dem Zauberer von Oz – führen sollte. Und am Beginn des Weges kommen sie bei zwei Strohmännern vorbei, die als Vogelscheuchen im Weizenfeld dienen sollten. Diese sind sehr dümmlich und ohne Selbstvertrauen, schließen sich aber, genau wie zwei rostende Blechmänner auf einem Schrottplatz, der Gruppe an.
Als die Gruppe durch die Wüste geht, trifft sie auf zwei ängstliche Löwen: „Eine Pranke voll Mut täte uns gut“ singen sie voll Angst. Doch schließlich gehen auch diese mit dem bunten Trupp den Weg weiter, bis sie vor der Smaragdstadt auf die Hexen von Oz, die auch keine große Hoffnung machen, dass der Zauberer von Oz helfen kann, treffen. „Wir Hexen sind von uraltem Wesen an uns kommt ihr niemals vorbei“. Und sie drohen die Strohmänner zu verbrennen, es regnen zu lassen das die Blechmänner rosten und die Löwen mit Wüstenstaub zu bedecken.
Doch nun haben die Reisenden auf einmal keine Angst mehr und die Hexen fliehen in Panik und endlich sind nach dem Gang über die Glitzerstraße beim „Zauberer von Oz“. Dieser muss sie jedoch enttäuschen: Ich habe keinen Zauber für euch meint dieser, aber ihr habt doch schon ein großes Herz und viel Mut bewiesen um hier her zu kommen. Um was ihr mich bittet das habt ihr doch schon. Sie erkennen, dass der Weg das Ziel war. Und tatsächlich die Blechmänner quietschen nicht mehr und haben Herz, die Löwen haben keine Angst mehr, die Strohmänner sind gar nicht so dumm.
Applaus und Ehrungen
Der endlose Beifall des Publikums zeigte das die Redwitzer Ohrwürmer mit ihrer engagierten Chorleitern es geschafft hatten diese Botschaft zu transportieren. Auch der Redwitzer Bürgermeister Jürgen Gäbelein und Sängergruppenvorsitzender Roland Dietz zeigten sich beeindruckt von der tollen Aufführung. Chorleiterin Pia Hempfling und die Vorsitzende der Redwitzer Ohrwürmer, Tanja Fuchs, dankten den jungen Akteuren und ihren Eltern für die Möglichkeit dieses Musical auf führen zu können.
Sie ehrten die beiden Mädchen Julia Wilder und Laura Fuchs, die seit der Wiedergründung des Chores vor fast sechs Jahren schon dabei waren mit den Urkunden der Jugend im Fränkischen Sängerbund. Zwei der Kinder übernahmen dazu sogar eine Doppelrolle und mussten sich immer fix umziehen, erzählt die Chorleiterin von der Leistung ihrer Schützlinge beeindruckt.
(Bilder Stefan Müller, Bericht aus OT von Roland Dietz, 12.11.2024)
(Bilder Stefan Müller, Bericht aus OT von Roland Dietz, 12.11.2024)